Ein Buch mit dem Titel 10 Milliarden Menschen sorgt gerade für Kontroversen. Egal, wie man es inhaltlich letzlich bewerten will: Es sind einfache Wahrheiten, aber immerhin Wahrheiten. Das Leben auf diesem Planeten für die Menschheit ohne Kriege zu organisieren, daran ist die Menschheit bisher gescheitert. Es gibt auch ein paar Erfolge, so scheint es. Das wollen wir nicht vergessen.
Aber die Menscheit vor Hunger und Elend zu retten, kostet das Geld derer, die es nicht dafür ausgeben möchten. Und niemand weiß, ob es reichen würde. Was macht man, wenn eine Lawine auf einen zurollt? Man schließt die Augen oder lacht noch einmal hysterisch auf. Und diese Lawine ist eine ökologische Katastrophe. Unser Leben werden wir deswegen nicht ändern, weil wir es einfach nicht mehr ändern können.
Wie sagte schon unser verehrtester Freund T.C. Boyle: „Menschen können überall überleben, solange ein „Walmart“ in der Nähe ist, um sich mit Nahrung zu versorgen. Ein Gedanke zieht sich durch alle meine Bücher: Der Mensch ist eine tierische Spezies – aber wir wollen das nicht wahrhaben. Wir tragen Kleidung, wir haben schicke Hotels, wir gehen in Läden einkaufen. Wir versuchen, uns die Natur untertan zu machen. Aber wir sind Teil der Natur – und die Natur ist stärker als wir es sind. Die Personen in meinem Roman [gemeint ist San Miguel] versuchen, die Natur auszubeuten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Aber die Konsequenzen sind erheblich.“
M.B.